Kontrolleure galore

Inspiriert durch die aufheiternden bis schockierenden Busfahr-Geschichten der Steckrueben fiel mir noch ein kleines Erlebnis ein...
Es begab sich zu einer Zeit da ich noch nicht lange in Amsterdam verkehrte. Von den Wegen des oeffentlichen Personennahverkehrs - in Holland kurz openbaar vervoer - weitestgehend unwissend begab ich mich an einem Abend in die Innenstadt. Nur so zum Spass, um Amsterdamluft zu schnuppern...Mit Kontrolleuren hab ich bis jetzt wenig Erfahrung gemacht. Ok, klar, im Zug immer, aber in Bussen? Nada. Seitdem die in Muenster die nervtoetende Regel eingefuehrt haben, dass man immer seine Karte zeigen muss, sind Kontrolleure wahrscheinlich auch noch seltener geworden. Und da ich ja sowieso ein Verfechter des Drahtesels bin, ist mein Wissen ueber Kontrolleure eher theoretischer Natur. Einmal wurde ich kontrolliert. Das liegt schon Jahre zurueck und zum Glueck hatte ich eine gueltige Karte.
Nun zum Wesentlichen: Die Kontrolleure in Amsterdam sind anders. Was sie direkt liebenswert macht, ist, dass sie stets Uniformen tragen. So kann man also, wenn man aufmerksam ist, die JUngs an der kommenden Haltestelle erspaehen und noch schnell abstempeln. Was sie weniger leibenswert macht, ist, dass sie in Gruppen auftreten. Und damit meine ich Gruppen!
Ich sitze also in der Tram, die gerade auf den Museumsplein zusteuert. An der Haltestelle wartet eine blaue Masse. Misstrauisch schaue ich genauer hin, und als sich die Tueren oeffnen, weiss ich, was es ist: Kontrolleure stroemen in die Bahn. Nicht einer, nicht zwei, nicht drei....es hoert gar nicht mehr auf! Die Jungs verteilen sich und nehmen den gazen Zug auseinander (bildlich). Waehrend dieser Kontrollaktion schleicht die Tram durch die Stadt, so dass keiner die Moeglichkeit hat, bei der naechsten Haltestelle zu entkommen. Um mich herum werden zwei, vielleicht drei Schwarzfahrer erwischt. Ich weiss es nicht genau, weil sich der ganze Prozess sehr diskret abspielt. Niemand erhebt seine Stimme, es herrscht eine freundliche \und entspannte Atmosphaere. Die armen Leute die erwischt werden fuegen sich widerspruchslos ihrem Schicksal, und die Kontrolleure sind durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Als ich schliesslich mit ihnen zusammen bei der naechsten Station rausmuss, frage ich einen, mit wie vielen sie unterwegs seien. Zwoelf!, antwortet er lachend. Unglaeubig schuettele ich den Kopf. Woher ich komme, moechte er wissen. Aus Deutschland! Seine Frau sei deutsch, deswegen koenne er das raushoeren. Wirklich? Es folgt noch ein netter Plausch ueber Deutsche und Hollaender und wir tauschen ein paar Allgemeinplaetze aus, bis sich unsere Wege schliesslich trennen...
1 Comments:
keen hundepup up de stup
- oder so aehnlich...
du bist erasmus von rotterdam oertlich gesehen naeher als ich, aber die blogosphaere ueberwindet alle grenzen und macht uns alle zu einer grossen familie...
groetjes aus la france!
Kathrin
http://lyonk.blogg.de
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