strange encounter
der zug naehert sich der naechsten station. wir sind jetzt am halte- und umsteigepunkt overamstel, weit weg von zuhause. es wird weitere 15 minuten dauern, bis ich an meinem ziel angelangt bin. draussen ist es dunkel. die kribbelnde aufregung, die mich bei meinen ersten metrofahrten im griff zu halten wusste, ist laengst verschwunden. das war damals, in prag, 2001. fuenf jahre spaeter ist von diesem gefuehl nichts geblieben als ein dumpfes endlich-ans-ziel-kommen wollen.
um mich herum wird niederlaendisch gesprochen. zu anfang versuche ich noch, den stimmen zu lauschen, den klang der niederlaendischen sprache in mich aufzunehmen, um ihn schliesslich zu adaptieren und zum klang meines eigenen niederlaendisch werden zu lassen. bald aber merke ich, dass mir der mp3-player doch eine bessere unterhaltung bietet als die wortfetzen, die aus verschiedenen richtungen ihren weg in mein bewusstsein finden. ich versuche, die bedrueckende u-bahn-atmosphaere mit ein paar froehlichen klaengen aus meinen kopfhoerern ein wenig farbenfroher zu gestalten.
spaklerweg, noch 6 stationen bis zur centraal station. die tueren oeffnen sich. zu dieser stunde ist hier nicht viel betrieb, zwei menschen steigen aus, ein paar steigen ein, die tueren schliessen wieder. eine tuer vor mir ist ein mann mittleren alters zugestiegen. er mag mitte 30 sein, traegt einen kapuzenpullover und ist unrasiert. in der rechten hand haelt er eine dose billig-bier, halber liter, im mundwinkel haengt ein halb gerauchter joint, und mit der linken hand manoevriert er sein mountainbike in die waggonmitte, freilich ohne abzusteigen. seine position quer zur fahrtrichtung und seine unsteten gebaerden lassen mich ahnen, was bei der naechsten station unweigerlich geschehen wird. wir naehern uns der amstelstation, der zug bremst, der mann ist auf die sich ploetzlich veraendernden gleichgewichtsverhaeltnisse nicht vorbereitet und legt einen erstklassigen sturz aufs parkett hin. nun ja, beinahe, er kann sich gerade noch an der naechstbesten haltestange festklammern und umgeht somit schlimmere verletzungen.
niemand der zuginsassen scheint diesem mann besondere beachtung zu schenken - ein unauffaelliger blick in die runde trifft auf teilnahmslose, gleichgueltige gesichter - doch ich, als neuankoemmling in dieser stadt, kann mir ein amuesiertes schmunzeln nicht verkneifen. der mann sitzt mittlerweile wieder auf seinem fahrrad, hat sich aber fuer die weiterfahrt eine stabilere position ausgesucht. nach einer weile zieht er ein feuerzeug aus der tasche und hantiert damit herum. es sieht ungelenk aus, und erst ist mir nicht klar, was der zweck seiner handlung ist. doch dann sehe ich wieder den jointstummel in seinem mundwinkel. und tatsaechlich, mit einer riesigen flamme aus seinem einwegfeuerzeug zuendet er den joint an. langsam wird der waggon in einen suesslichen duft gehuellt, der mann schliesst geniesserisch die augen. bei der naechsten station steigt er aus, begleitet von den missbilligenden blicken einiger passagiere, die in anbetracht des nicht zu ignorierenden geruchs von missachtung zu offensichtlicher missbilligung uebergegangen sind. ich schaue ihm amuesiert hinterher, wie er auf seinem fahrrad in schlangenlinien den bahnsteig passiert.
jetzt sind es nur noch vier stationen bis zum ziel.
um mich herum wird niederlaendisch gesprochen. zu anfang versuche ich noch, den stimmen zu lauschen, den klang der niederlaendischen sprache in mich aufzunehmen, um ihn schliesslich zu adaptieren und zum klang meines eigenen niederlaendisch werden zu lassen. bald aber merke ich, dass mir der mp3-player doch eine bessere unterhaltung bietet als die wortfetzen, die aus verschiedenen richtungen ihren weg in mein bewusstsein finden. ich versuche, die bedrueckende u-bahn-atmosphaere mit ein paar froehlichen klaengen aus meinen kopfhoerern ein wenig farbenfroher zu gestalten.
spaklerweg, noch 6 stationen bis zur centraal station. die tueren oeffnen sich. zu dieser stunde ist hier nicht viel betrieb, zwei menschen steigen aus, ein paar steigen ein, die tueren schliessen wieder. eine tuer vor mir ist ein mann mittleren alters zugestiegen. er mag mitte 30 sein, traegt einen kapuzenpullover und ist unrasiert. in der rechten hand haelt er eine dose billig-bier, halber liter, im mundwinkel haengt ein halb gerauchter joint, und mit der linken hand manoevriert er sein mountainbike in die waggonmitte, freilich ohne abzusteigen. seine position quer zur fahrtrichtung und seine unsteten gebaerden lassen mich ahnen, was bei der naechsten station unweigerlich geschehen wird. wir naehern uns der amstelstation, der zug bremst, der mann ist auf die sich ploetzlich veraendernden gleichgewichtsverhaeltnisse nicht vorbereitet und legt einen erstklassigen sturz aufs parkett hin. nun ja, beinahe, er kann sich gerade noch an der naechstbesten haltestange festklammern und umgeht somit schlimmere verletzungen.
niemand der zuginsassen scheint diesem mann besondere beachtung zu schenken - ein unauffaelliger blick in die runde trifft auf teilnahmslose, gleichgueltige gesichter - doch ich, als neuankoemmling in dieser stadt, kann mir ein amuesiertes schmunzeln nicht verkneifen. der mann sitzt mittlerweile wieder auf seinem fahrrad, hat sich aber fuer die weiterfahrt eine stabilere position ausgesucht. nach einer weile zieht er ein feuerzeug aus der tasche und hantiert damit herum. es sieht ungelenk aus, und erst ist mir nicht klar, was der zweck seiner handlung ist. doch dann sehe ich wieder den jointstummel in seinem mundwinkel. und tatsaechlich, mit einer riesigen flamme aus seinem einwegfeuerzeug zuendet er den joint an. langsam wird der waggon in einen suesslichen duft gehuellt, der mann schliesst geniesserisch die augen. bei der naechsten station steigt er aus, begleitet von den missbilligenden blicken einiger passagiere, die in anbetracht des nicht zu ignorierenden geruchs von missachtung zu offensichtlicher missbilligung uebergegangen sind. ich schaue ihm amuesiert hinterher, wie er auf seinem fahrrad in schlangenlinien den bahnsteig passiert.
jetzt sind es nur noch vier stationen bis zum ziel.
3 Comments:
Wird Dein Englisch auch um so flüssiger, je mehr Alkohol Du im Blut hast? :-)
Eine schöne Geschichte :-). Genau sowas wollte ich hören, aus den Niederlanden!
fluessiger?kann man so sagen...spaetestens nachdem ich in tschechien nach einigen bier eine stunde lang eine mir voellig fremd tschechin in fliessendem englisch vollgequatscht hab...ich hoerte mir selber zu und fragte mich gelegentlich: woher hab ich nur dieses vokabular? (aber vielleicht war auch alles nur einbildung)
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