Freitag, August 25, 2006

how to buy a bike in amsterdam

nachdem ich meine wohnsituation begann zu akzeptieren, reifte in mir der plan zur anschaffung eines fahrrads. metro ist ja schoen und gut, aber das fahrrad auch in amsterdam durch nichts zu ersetzen. also, ein rad musste her. doch woher nehmen wenn nicht stehlen? der amsterdamer hat natuerlich tausend moeglichkeiten, um sich einen drahtesel zu besorgen, schliesslich gibt es in dieser stadt nach schaetzungen 600 000 fahrraeder! also sollte wohl eins fuer mich dabei sein.
da ich allerdings versuche, auf schmalem fusse zu leben, sollte das rad so wenig wie moeglich kosten. und hier beginnt die ganze geschichte:

in der innenstadt gibt es eine bruecke, an der man die sogenannten junkie-bikes kaufen kann. moralisch verwerflich da mit 99%-iger sicherheit geklaut, aber billig. ryan und ich also dahin, und dann geht die warterei los.
du stehst da wie ein vollidiot und schaust in der gegend umher, bis irgendwann ein schraeger vogel auf nem fahrrad ankommt und dich mustert. du musterst ihn, er kommt naeher und fragt dich halb fluesternd:
"bike?" und du antwortest:
"yes!"
dann fragst du ihn, ob er ein politieagent ist. (die amsterdamer polizisten duerfen uebrigens nicht luegen..!)
"nee, ik ben geen politieagent! ben jij er een?"
"nee, helemaal niet! zie ik er uit als een?"
"nee hoor!"
"oke, dus, hoeveel?"
"10 euro!"*
*(eine uebersetzung ist wohl nicht noetig, mit ein bisschen scharfsinn und kombinationsgabe sollte man den wortlaut verstehen)
dann testest du das fahrrad und probierst zu handeln. das geht meistens nicht, weil 10 euro schon verdammt guenstig ist. schliesslich drueckst du ihm das geld in die hand, nimmst das fahrrad und eure wege trennen sich wieder. spaeter wirst du sagen, dass eure begegnung nie stattgefunden hat.

interessant uebrigens, dass es so etwas gibt: fahrrad-dealer. ich denke, sie ersetzen die in anderen grossstaedten anzutreffenden marihuana-dealer. da es in amsterdam kein problem ist, legal an weiche drogen heranzukommen, muessen sich all die am rande der gesellschaft lebenden zwielichtigen gestalten, denen der illegale drogenhandel hier keinen mueden pfennig beschert, auf andere gebiete ausweichen. der handel mit fahrraedern erscheint wohl als die lukrativste form, schnelles geld zu machen. eben knacken, an einen neuankoemmling in der stadt verticken, und schon hat man wieder 10-20 euro in der tasche. so einfach kann's gehen! an uns erasmus-studenten haben die jungs von der bruecke sicher schon einige hundert euro verdient...

2 Comments:

Blogger Christian meint...

Scheiße, ich nehme mal an, dass deutsche Polizisten sehr wohl lügen dürfen... Sonst könnte ich mir eine Ausweitung des Geschäfts auf Münster sehr gut vorstellen. Da ich Mal um Mal meinen Schlüssel im Schloss abbreche, bin ich mit Fahrradknacken bestens vertraut.

Yooooar, hört sich ja alles soweit sehr gut an. Hab` Dich jetzt endlich auch mal auf Steckrüebeneintopf verlinkt. Mein Gott, Dein Traffic wird in die höchsten Höhen des Netzhimmels steigen. Wahnsinn...

01:01  
Anonymous Anonym meint...

forfucksake, i was almost going for a bike shop and now i read this 10-euro info from here!? cant go legal in this sin-city, can u.

/aa.mixib.com/

13:10  

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